Wissenswertes und persönliche Erfahrungen
Das ist bekannt- Shiatsu wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Eine ganz grundlegende Wirkung von Shiatsu Behandlungen ist es, den Energiefluss im Körper zu harmonisieren. Durch das Arbeiten entlang der Körpermeridiane durch Druckmassage fördern wir den Energiefluss im Körper. Ein harmonisierter Energiefluss ist wichtig, damit alle Organe und Körperteile gut mit Energie, Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Ein sehr bekanntes Bespiel: Kalte Hände. Kalte Hände deuten auf wenig Energie in den Händen hin (Kälte = Abwesenheit von Energie). Sie sind wenig Durchblutet, manchmal steif und wenig gefühlt. In der TCM geht man davon aus, dass Blut dort fließt, wo auch Energie fließt. Durch Shiatsu wollen wir sicher stellen, dass alle Körperregionen gut versorgt werden. Das ist vor allem während der Schwangerschaft sehr wichtig, denn die Plazenta soll natürlich ausreichend versorgt werden, damit unser Baby gut versorgt ist. Zusätzlich ist es wichtig, für uns Mamas, dass auch wir versorgt bleiben.
Während der Schwangerschaft dreht sich auch in der Shiatsu Behandlung alles um den gesunden Verlauf der Schwangerschaft. Anders als bei nicht Schwangeren, denn da kann an bestimmten persönlichen Themen gearbeitet werden (z.B. an einer Leber Qi Stagnation, an Milz Qi Mangel….). Während der Schwangerschaft versuchen wir optimale Bedingungen zu schaffen und Schwangerschaftsbeschwerden entgegen zu wirken. Im ersten Trimester ist der Fokus sehr stark auf dem Halten des Embryos gelegt. Der Milz Meridian wird im Vordergrund stehen, denn der Milz Meridian verkörpert die Energie, die die Organe an ihrem Platz hält, stabilisiert und zentriert. Es werden keine ableitenden Behandlungssequenzen durchgeführt. Wenn Schwangerschaftsübelkeit eine Rolle spielt, wird das Magen Qi beruhigt und der Herzkonstrikor Meridian behandelt. Es gibt einige Punkte am Herzkonstrikor Meridian, die Übelkeit entgegen wirken. DER Meisterpunkt ist hier HK 6. Ihn kann man drücken, wenn immer Übelkeit im Spiel ist (Seekrankheit, motion sickness, Panikattacken, Schulangst, Schwangerschaftsübelkeit…).
Auch im zweiten Trimester unterstützt Shiatsu. Diese Zeit eignet sich wunderbar, die Bindung zwischen Mama und Baby bewusst aufzubauen. Viele Frauen erleben in diesen Wochen die ersten spürbaren Bewegungen ihres Kindes. Die Grundlage sich auf Beziehungen einlassen zu können, ist die eigene Fähigkeit zu entspannen. Ein entspannter Körper nimmt wahr, spürt, setzt sich in Verbindung. Ein angespannter Körper kann sich schwer auf etwas Tiefes einlassen, denn er ist ständig in Aktion. In Shiatsu Behandlungen lernen wir, den Körper wahrzunehmen, zu spüren und zu entspannen. Wir ent-spannen um den Atem tief fließen zu lassen. Ein entspannter Körper vermittelt dem Baby Sicherheit und Geborgenheit. Wir laden die Stille ein, um wahrzunehmen was ist. All das sind wunderschöne Voraussetzungen um mit dem Baby in den Kontakt zu treten und schon jetzt eine tiefe Bindung aufzubauen. Eine wunderschöne Behandlungssequenz um die Bindung zu stärken, ist die Arbei mit dem Sondermeridian Chong Mai. Dieser Sondermeridian wirkt auf einer sehr tiefen Ebene und stärkt die Herz- Uterus Verbindung.
Das Thema Bindung steht natürlich während der gesamten Schwangerschaft im Zentrum, im letzten Trimester können wir uns Schrittweise der Geburt nähern. Wir können dabei gezielt Akupunktur Punkte einsetzen, die den Geburtsvorgang unterstützen. Während der Geburt ist es besonders wichtig, den eigenen Körper entspannen zu können und mit der Atmung zu arbeiten. Ein gutes Körpergefühl und ein Bewusst sein über die eigene Fähigkeit loszulassen werden durch Shiatsu Behandlungen trainiert.
Nach meiner ersten Shiatsu Behandlung in meiner Schwangerschaft, das war in der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche, habe ich nach wochenlanger Energielosigkeit endlich wieder sowas wie Elan gespürt. Im ersten Trimester hat mich Übelkeit und Müdigkeit begleitet und es tat SO gut, wieder etwas Energie zu spüren. An diese Behandlung denke ich noch sehr gerne zurück, die warmen und sanften Berührungen gaben mir Sicherheit und Stabilität. Die Übelkeit war danach auch deutlich besser und ich erinnerte mich daran, mich auch wieder selbst mehr zu „behandeln“.
Von Woche 12 bis 14 waren wir in Thailand auf Urlaub und ich freute mich auf Massage Behandlungen dort. Allerdings fand ich keine Masseurin, die mich in der Frühschwangerschaft behandeln wollte. Wer schon Erfahrung mit Thai Massagen gemacht hat, kann es sicher bestätigen: sie sind ganz schön kräftig. Kräftig, bewegend, an die Schmerzgrenze gehen sind Behandlungsqualitäten, die in der Schwangerschaft nicht zur Anwendung kommen sollen. In der Schwangerschaft spielt die Druckqualität eine große Rolle! Aus meinem Frauenheilkunde Praktikum ist mir der Satz meiner Lehrerin im Ohr geblieben: „Wenn ihr Schwangere behandelt, ist die Berührungsqualität eine mütterliche. Sanft, sicher, nährend, fürsorglich, liebevoll.“ Es kommt sehr stark darauf an, ob die Masseurin/ die Praktikerin sich ihren unterschiedlichen Berührungsqualitäten bewusst ist und diese gezielt einsetzen kann.
Ich freue mich auf weitere Shiatsu Behandlungen in den nächsten Wochen und werde bald beginnen, mich auf die Geburt vorzubereiten. Gerne teile ich meine Erfahrungen wieder mit dir.

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